Montag, 23. September 2013

Nr. 18 zwei Fähren Juni 2013 Ostsee 2N.

 Kurztour Ostsee vom 30.5. bis 2.6.2013                 hier klicken    
    Baltic Queen und Silja Symphony
     dazwischen noch 2 Std. die grüne MS Star

Nr. 17 Vesteralen (Hurtigrute) März 2013 5N., vorher Finnland

4 Tage Landtour von Oulu nach Kirkenes, anschließend MS Vesteralen südgehend Kirkenes - Bergen vom 6.-16.März 13
           Ganz von vorne:                   hier klicken

Nr. 16 NCL Spirit Jan. 2013 Kanaren 9N.

vom 8.-17. Januar 2013
erholsamer Urlaub und ein bisschen Sonne tanken                                hier klicken

Nr. 15 Ivan Bunin Sept.12 von St.Petersburg nach Moskau 10N.

vom 04. bis 14. Sept. 2012                                                hier klicken
die erste Flusskreuzfahrt


Nr. 14 Viking Mariella Juli 14 Sto-Hel-Sto 2N.


Vorüberlegung:
Ich will nicht hier einfach so 50 werden! Lieber irgendwo anders. Aber in den Sommerferien ist alles teuer, nur längere Reisen, und Urlaub haben zu der Zeit andere, es passt nicht. Schön wäre schon gewesen, mit der Artania auf Spitzbergen zu sein. Oder in Hamburg in die Costa Pacifica einzusteigen. Oder in die Albatros für Ostsee bis oben hin. War nix.
Als dann Flüge raus kamen und ich ein Angebot von Samstag bis Dienstag fand für 90,- pP ab Frankfurt mit Lufthansa nach Stockholm, da habe ich mir das schon mal zum Geburtstag geschenkt. War zwar Risiko, aber für 3 Tage müsste das doch gehen. Stockholm hatten wir schon ausgiebig 5 Tage lang in 2009, aber es war so schön, dass man da wieder hinfahren kann.
Dann hatte ich den Flug und angefangen zu überlegen, wie man die drei Tage denn mit etwas Schiff füllen könnte.
Und dann hatte ich jemand „vom Fach“ am anderen Ende der Email, der nur noch mal für eine Woche bei seiner Firma aushilft, und dann wurde daraus ganz schnell eine Buchung Anfang Januar.
Ergebnis: Zuerst eine Nacht Hotel bzw. Hostel in Stockholm, direkt Skeppsbron, am Wasser, wo die kleinen, teuren Schiffe anlegen, gegenüber von dem Jugendherbergsschiff; dann auf die Mariella und die Fahrt nach Helsinki und zurück, abends Rückflug.
-Schiffe, denen wir begegnen, herausgefunden.
-Zwischendurch mal Flussreise in Russland, Finnland im Winter und Athena im Sept.13 gebucht. -Pension für den Hund reserviert. 
-Ein Parkplatz auf unserer Seite vom Flughafen gefunden (da muss man nicht erst am Flughafen vorbei), mit Transfer. 
-Ticket für Bus vom Flughafen in die Stadt gebucht. Jetzt hab ich erst mal alles.
-Die DVD von vor 3 Jahren angeguckt. Wow, in einer Woche fahren wir da lang!!!
-Bin mal gespannt, ob ich die Essenszeiten richtig ausgesucht habe. (swedish time – finnish time).
  
Beschäftigung kurz vor einem Urlaub ist ja IMMER sehr viel, kaufe z.B. grade ein Auto (mit oder ohne Schaden ?...), kleine Feier für hinterher planen, Zahnarzt, usw....  Wetter sieht gut aus, unglaublich, dass es schon in einer Woche ist.
- - - 
paar Tage später Wetterbericht: Regen gemeldet. Gut, dass hier das gleiche Wetter ist, da kann man sich beim Packen gut drauf einstellen.
Es kommt noch dicker: Es regnet in Stockholm genau dann, wenn wir da sind. Wenn wir nicht da sind, ist es trockener bzw. wird danach schön.
Tag vorher: Auto gekriegt, angemeldet, Hund weg, Haus vorbereitet, wir können los.
Sturm am Samstag Morgen. Flieger überprüfen, haben die schon Ausfälle? Ein Sonnensturm soll auf die Erde treffen, ab 10:30 Uhr.  Hat das Auswirkungen auf die Fluginstrumente?

Freitag, 14.7.12
Um 7 Uhr morgens los gefahren nach Mörfelden zu Parkeasy. Die liegen direkt neben dem NH-Hotel, ein Holiday Inn war auch gleich vorne an der Abfahrt. Der Parkplatz ist untergemietet von einer Firma, die eine stationäre chinesische Ausstellung in einer Halle machen möchte, aber es tut sich nix. Wir werden erwartet und in 10 Min. zum Flughafen gebracht. Da wir nur Handgepäck hatten (2 x 8,3 kg), konnten wir direkt durch die Security und dann als langen Marsch zum A 32 laufen.
Um 8:45 fuhr unser Flieger vor und leerte sich, während wir etwas frühstückten.
Kapitän M. Trost erklärte, dass sie von Rom Verspätung hatten, deshalb waren auch wir 30 Min. später, sind um 10:10 gestartet. Es müsste ein A321-200 oder 100 gewesen sein, hat 38 Reihen. Wir saßen Reihe 35 links.
Flugdauer 1:40 h. Zuerst sind wir nach Süden geflogen, kleine unmerkliche Rechtskurven, dann eine größere (ich hatte einen Mini-Kompass dabei). Leider Wolken unter uns. Essen: Einen Obstsalat, Apfel, Melone und noch was, mit viel Joghurt.
Irgendwann änderte sich die glatte Wolkendecke und wurde zu schönen Wattebällchenwolken, das war vermutlich über der Ostsee. Durchsagen gab’s persönlich in D und E, und vom Band auch auf schwedisch. Um 11:30 waren wir im Landeanflug nach Südwest. Viel Wald, sieht nett aus.
Solna neben Stockholm
11:50 gelandet. Durch einen Klostopp haben wir den Flygbuss grade verpasst und fuhren mit dem um 12:30 Uhr ab Bussteig 11. Gut ausgeschildert! Das Ticket hatten wir schon, mussten es nur vor ein Lesegerät halten und wurden vom Fahrer gezählt. Es waren ca. 6 Leute im Bus.

Die Sonne scheint, mit Wolken, sie haben wohl noch nicht gemerkt, dass wir da sind, denn wenn wir da sind, soll’s nur regnen... brauchen sie auch nicht zu merken...; nur 40 Min. Fahrt bis zum City Terminalen. Dort habe ich erst mal Hunger gekriegt, es roch so toll nach Waffeln. Das waren die Schnecken, wo auch Zimt drin ist. Die Preise sind ein bisschen anders....

Kopfsteinpflaster und Wanderschuhe – die ideale Kombination in Stockholm. Ich liebe es. Selbst die Einheimischen verzichten auf Absätze.
Gelaufen zum Hostel. Dann ein kleiner Schock – was ist das? Und laut lachen. Das ist jetzt keine Wertung, sondern eine Beschreibung.
Die Rezeption ist im 2. Stock, durch ein Räumchen mit Computer, überall knarren die Dielen, alles ist eng und total verwinkelt. Es ist ein Hostel, kein Hotel. Die Bettwäsche bekommen wir in die Hand gedrückt und werden wieder 2 Etagen tiefer geschickt, aber in die andere Richtung. Schlüsselkärtchen, aber auch ein Code, falls man zu einer verschlossenen Tür rein will. Der Ausgang ist für uns in einer Seitengasse, unser Zimmer an der Seitengasse auf der anderen Seite. Fenster geht auf.
„Zimmer“: Hm, es ist neu eingebaut. Vermutlich haben sie aus einem Schlafsaal drei kleine Zimmerchen gemacht. Ein Bett mit 1,20 m Breite, ein Stuhl, ein Tisch runtergeklappt an der Wand, den man hochklappen könnte, aber dann wäre voll, ein Mülleimer. Alle Leitungen oben drauf. Stromversorgung: Eine Dreifachsteckdose, die auf dem Boden liegt. 3 Lampen im Zimmer; ein Bergbild. Rauchmelder, Feueralarmdings. Nasszelle – wörtlich. Mini-Waschbecken und eine Dusche, wo das Wasser überall hin läuft, mit einem Schieber, um es zu bändigen und wieder trocken zu legen; Duschvorhang, Handbrause. Achtung, verwöhnte Kreuzfahrer und Gehbehinderte: Hier auf keinen Fall buchen, das passt nicht.
Back to the roots, Urlaub wie früher.... Aber die Kopfkissen waren genial toll! Ikea stand dran!
Für uns ist jetzt ein Spaziergang dran, natürlich am Wasser entlang, das Wetter muss man ausnutzen. Eine Bratwurst bei Slussen. Als Wolken kamen, haben wir uns zu einer Bootstour entschlossen, die 24 Std. Hoppel-Tour mit Boot. Aber es gilt gar nicht 24 Std., sondern 2 Tage, eine Uhrzeit steht bei den gelb-roten nicht drauf. Es gibt auch direkt daneben ein Konkurrenzunternehmen, die Royal Viking Tour mit den schwarzen Schildern, gleicher Preis, gleiche Route, die haben die Boote, wo man hinten raus kann.
Wir haben eine ganze Rundfahrt gemacht, mit allen 8 Stopps. Morgen fahren wir damit zum Schiff. Der Regen hielt sich zurück, nur mal ein paar Tropfen. Von Nybroplan sind wir dann zurückgelaufen, da nieselte es. Ab da wurde ich gesehen – ich habe eine neue neonlilarosa Regenjacke (nennt sich hot magenta), absolut wasserdicht. Zurück zum Hostel und dieses nochmals erkunden. Rauf und runter, hin und her, verwinkelt. Es ist alles sauber! Unsere Fliesen im Bad glänzen!
Man hat zwei Räume als Frühstücksmöglichkeit morgen früh. In der oberen Küche waren grade einige Leute was am Brutzeln, da war es warm und roch. Überall stehen Computer rum, die man ohne Passwort nutzen kann. Sofas und TV in einem Aufenthaltsraum. Die meisten Zimmer haben aber immer noch Etagendusche/ -WC. 

Zum Abendessen haben wir in der Altstadt geguckt. Wenn man die Gasse neben dem Hostel hoch geht, ist man gleich beim Drachentöter, also ganz superklasse mittendrin.
Zum Essen fanden wir ein Lokal Slinger Bulten, Stora Nygatan; gegenüber im Lokal gibt’s Guinness und Livemusic. Ich hatte einen leckeren Lachs, Axel Pytt i panna, schwedische Bratkartoffeln mit Ei. Ruckzuck war das Lokal plötzlich voll, das heißt, wir hatten ein gutes erwischt. Empfehlenswert.
Eigentlich wollten wir danach noch spazieren gehen, aber da regnete es heftig, so dass wir nur bis zum Skeppsbron kamen und dort unter einer Überdachung noch was tranken. Die Aussicht kostet dort auch. Der Regen hörte schnell auf, aber nicht der Apfelcidre, der war dann doch zu viel, weil ich ja beim Abendessen schon einen hatte.  Axel wurde langsam müde.
Ein Gang bis zum Schloss (ist ja nicht weit). Stockholm am Abend ist richtig leer, es hat was, richtig privat. Man kann einfach so über die Straße gehen, keine Busse verhindern den Ausblick aufs Schloss, die Dinnercruises sind inzwischen alle zurück, die Schiffe sind alle aufgereiht geparkt.
Zurück zum Hostel. Unter uns ist ein Massenquartier Herren, 6-8 Betten, von außen gesehen. Es wird noch nicht dunkel, aber das wird es in unserem Zimmer die ganze Nacht nicht – wir haben nur eine Gardine und eine Straßenlaterne neben dem Fenster :-(. Wir haben uns beide im Bett etwas dünn gemacht und die Kopfkissen genossen. Wenn jemand im Flur vorbei geht, ist es so, als wenn er durchs Zimmer läuft. Es war aber nur 3 Leute.

Sonntag, 15.7.
Wasserdruck wie aus einem Dauerwellenkamm.... Schampoo ging trotzdem irgendwie raus aus den Haaren.
Wir haben bei all dem Luxus den Spaß an der Einfachheit nicht verloren. Es war eine kuschelige Unterkunft :-). Würde ich wieder nehmen, die Lage ist nicht zu toppen.
Frühstück: Es wurde Toaster, Toast, Knäcke, Lätta, rote und gelbe Marmelade, Cornflakes und Milch hingestellt, eine Kanne Kaffee gekocht, die nächsten beiden habe ich aufgesetzt. Der Durchlauf war groß, mindestens 20 Personen kamen vorbei, blieben, oder fanden keinen Platz und nahmen sich was mit. 3 Schweizer, 4 Frauen in unserem Alter, sonst nur junges Gemüse; gegenüber saß ein schmatzender Chinese, der die Cornflakes schwimmend in Milch tatsächlich ohne Löffel gegessen hat. Und keiner sagt Guten Morgen! Im Gegenteil, sie gucken auch noch komisch, wenn man good morning sagt.
Es gibt große Mülleimer, eine Spülmaschine, aber manche spülen gleich ab, andere benutzen nicht mal einen Teller (es gab auch nur wenige im Schrank) und machten sich Sandwiches. Und zwei Fahrräder standen vorne neben den Computern. Grins.
Das Bad-chen (erinnert ein bisschen an MSC) steht trotz Schieben nach dem Frühstück immer noch unter Wasser, weil der tiefste Punkt leider nicht der Abfluss ist. Also schieben wir noch mal.
Um 9 Uhr sind wir raus und haben die Köfferchen da gelassen.


Nächstes Ziel: Stadshuset, das rote Rathaus. Die Führung um 9:30 in Englisch war schon so voll, da machten wir lieber um 10 Uhr eine in Deutsch, und davor noch ein paar Fotos draußen. Irgendwann stört die Feuchtigkeit von oben gar nicht mehr, es ist halt so.

Es sind an allen sichtbaren Stellen handgemachte Backsteine verwendet. Und Materialien, die Schweden liefert. Der blaue Saal – sollte mal so angemalt werden, wurde aber nie, heißt aber trotzdem so. Die Nobelpreis-Feier findet hier drin statt, die Verleihung selbst ist in der Oper. 1600 Leute sind dann in dem Saal zum Essen, jeder hat 60 cm Platz. Uff, wie eng! Nur Königs haben einen Meter.
Der Ratssaal sieht nett aus, 101 Abgeordnete gibt’s, sie tagen jeden 3. Montag.
Die 45 Min. Führung wurde von einer Schwedin mit sehr gutem Deutsch durchgeführt. Es waren mehrere Führungen zugleich unterwegs, manchmal musste man sich direkt neben sie stellen, damit man was versteht. Den Turm haben wir auf nächstes Jahr verschoben, falls wir dann Zeit haben. Und Wetter, dort oben ist kein Dach.
Dann regte sich der Hunger für ein zweites Frühstück, wieder so eine leckere Zimtschnecke mit Kaffee, während „unser“ Schiffchen von 09 Prins Carl Philipp weggefahren ist.

Spaziergang durch die inzwischen vollere Stadt, Shirt für Lennart und Aufkleber für das neue Auto gefunden. Wieder mal am Skeppsbron entlang, diesmal rund um die Bucht, endlich mal die Krone auf der Brücke besucht, und danach Af Chapman; da kann man ja einfach drauf! Wie die Passat, ein richtiges Schiff. Da grade halb 1 ist, könnten wir sie gleich durch etwas Konsum unterstützen. Axel will eine Schinkenplatte, reicht für 2 kleine Hunger, auf der aber für uns zu viel Oliven drauf sind (mögen wir nicht so). Mit Meisenbesuch an Deck gegessen. Es ist trocken. Das Tröpfeln vorher war fast zu wenig für eine Kapuze, das zählt hier nicht. Preisliste für Übernachtung mitgenommen.


Die Schweden haben übrigens Sommer. Während ich noch die Kniestrümpfe brauche, laufen hier alle mit kurzen Hosen und Flipflops rum.
Stockholm ist nicht langweilig. Jedes Inselchen bietet einen anderen Ausblick. Und es riecht nach Wasser.
Nach dem Essen sind wir entlang der Insel weiter bis zur anderen Seite zum Hopp-on-off-Anleger, und sind von da aus zurück gefahren. Es war ein Boot (vielleicht das einzige bei dieser Firma), wo man hinten raus kann, und so konnten wir „unser“ Schiff und die Emerald Princess hervorragend fotografieren. Wobei die nicht so wichtig ist, die hatten wir an gleicher Stelle vor 3 Jahren auch schon...

Inzwischen war es sehr warm (19°, vorher 16) und schön hell. Als wir beim Stadsgarden 167 halten, bewegt sich die Emerald Princess (welch ein Zufall, es ist grade 14 Uhr..). Zuerst überlegt unser Fahrer, ob er links davon vorbei fährt, aber dann entscheidet er sich für rechts drum herum fahren, während der dicke Pott sich dreht. Er hat ja immerhin einen Fahrplan. Es hoppelt richtig schön, während er zurück düst. Und die Emerald Pr. dreht sich sehr fotogen um.
Drüben gehen wir unsere Koffer holen. Sie sind noch da. Und wieder ins Boot, das Ticket lohnt sich, und wir reisen passend mit dem Boot zum Schiff. 10 Min Fußweg zur Mariella, schön den gelben Strich entlang, da geht kein Touri verloren.
Im Terminal sind mehrere Schalter geöffnet, wir sind fast gleich dran, die Essenskärtchen werden an den Tischplan getackert (Fensterplätze!!!), das fürs letzte Frühstück ist auch das Türkärtchen für
Kabine 5534. Wir können gleich hoch und durch, bremsen aber noch mal kurz vor dem Eingang zum Schiff beim Cafe ab. Das tut jeder, es scheint hier offensichtlich günstiger zu sein. Axel brauchte nach den Oliven dringend einen Schnaps oder Kaffee – er kriegt hier den Kaffee, ich brauche diesen auch ohne Olivendruck im Magen, außerdem ein Wasser, das bis übermorgen reicht und einen leckeren, lockeren Donut. Aber lange brauchten wir dazu nicht, das Schiff ruft.
Einmal kurz das Kärtchen vorzeigen, das war’s. Sicherheitsvorkehrungen? NULL!!
Deck 6 rein in einen großen Flur mit Rezeption, alles gut beschildert, wir finden den Weg sofort. Im Flur alles rot, passt ja zur Außenfarbe. Muster ist ok, nicht so langweilig einfarbig.

Kabine: Boah, ist das groß! – im Vergleich zum Hostel. 20 cm breiter, mit 80 cm breiten Betten. Kein Schrank, aber einige Kleiderbügel, 2 Haken. Bad: das gleiche Prinzip Handbrause, Duschvorhang mit Schieber, aber etwas größer, ein großes Waschbecken und Ablagefläche, also ist das Zeug schon mal untergebracht. Der Rest bleibt im Koffer, die man unter das eine Bett schieben kann. Schreibtisch, Hocker, Müll, reicht völlig.
Zuerst müssen die Ladegeräte raus, dringend, muss doch später filmen. Axel kriegt Zeit für ein Schläfchen.
Auf dem Frühstückscoupon für morgen steht 15.7. Ob das ok ist? Ja, es ist, es richtet sich nach dem Abfahrtstag.
Klimaanlage funktioniert gut. Zu gut. Selbst bei zwei Striche weiter nach rechts ist sie noch ziemlich kalt.

Zum Auslaufen hoch, es ist wieder trocken und schön warm. Der Wind kam von hinten. Bis zur engen Stelle mit dem Fort waren wir draußen, danach haben wir das Schiff innen erkundet. Alles sehr übersichtlich. Ganz schön viele Leute. Viele junge Leute! Und viele Familien, es sind Ferien. Jeder zweite hat Kinder dabei.
Ein richtiges Schiff! Draußen mit Metalltreppen, engen, steilen, mit Stolperabsätzen und Stellen, wo man aufpassen muss. Keine Schilder für gern klagende Amis Mind your Step oder sowas...
Vom Deckplan her war mir nicht klar, wie viel Außenfläche zur Verfügung steht. Es ist massig! Und vorne rechts und links je eine Plattform, um vorne raus zu gucken. Wenn der Wind von hinten kommt.... 
geht vorne tief runter!

fotografiert im Modellbahn-Modus
Auf Deck 6 befindet sich an einem großen Flur, der sich Aula nennt, die Rezeption, ein riesiges Geschäft mit für uns hohen Preisen, ein kleines Spa, also ein Raum mit Massageliege, das Seaside Cafe, das wir nicht nutzten. Den Play-Room haben wir nicht registriert.
Eine Etage höher wird gegessen: vorne das Viking-Buffet, an der Seite waren 2-3 Türen, wo anscheinend Leute mit Schlafsäcken übernachten dürfen, dann folgt der Gang mit nacheinander dem Pub, Ellas Restaurant, der Eingang zum Food Garden (dem etwas ruhigeren Restaurant), die Tapas & Wine Bar, und hinten der Club, der große Aufenthaltsraum, wo nebenan ein kleinerer Raum als Disco ist. Der Ort fürs Nachtleben. Im Saal ist eine Tanzfläche und eine Band spielt. Eine Ecke hat ein paar Spieltische, im Deckplan als Casino eingezeichnet. Spielautomaten stehen verteilt überall entlang der Gänge herum.
Auf Deck 8 ist schon der hintere Teil Außendeck mit Kiosk, mit Treppen weiter nach oben, vorne ist das Conference center, das ist großer Kinderbereich, mit Wii, mit abgetrenntem Bereich für Eltern mit Babies, ein Kino ist auch hier.
Und noch weiter oben ist man draußen. Viiiiiel Platz.

Hunger, aber wir sind erst um 19:30 Uhr dran. Da war noch ein bisschen Schokolade im Koffer... Über uns Getrampel: oben drüber ist ein Gang neben dem großen Shop. Es ist aber nur mal kurz, wenn Kinder drüber laufen.
Buffet: Kurz vor halb bildet sich eine Schlange. Dann wird aufgemacht und jeder sucht sich seinen Tisch. Manche gehen zuerst zu den Vorspeisen, denn da bildet sich gleich die längste Schlange. Man muss übrigens innerhalb der nächsten 30 Min erscheinen. Bei 119  war noch niemand, also sitzen wir mal gleich am Fenster und rechts zieht Schweden vorbei. Kleine Häuschen im Wald. Die Getränkestation ist gleich um die Ecke, und die anderen Wege sind nicht weit. Beim Vorspeisenbuffet gibt’s tolle Fischsorten. Lachs, sooooo klasse. Axel schwärmt vom Kaviar, 2 Sorten, dabei kämpft er noch mit den Oliven von heute Mittag und braucht deshalb später mal einen Jägermeister. Reindeer geräuchert, kriegt man daheim nicht. Getränke sind inklusive, der Wein wirkt gleich, hicks.
Draußen sitzen viele Vögel auf den Bäumen der kleinen Inselchen.
Das Buffet kriegt 5 Sterne! Nach dem Hauptgang, der eigentlich nur noch ein Probieren der verschiedenen Sachen war, ging fast nichts mehr. Ich platze. Aber da gibt’s noch Tiramisu und Obstsalat!
Shoppingtour, hemmungslos drei kleine Positionen eingekauft, eine davon endlich der nötige Jägermeister gegen die rebellierenden Oliven. Oder inzwischen zu viel Kaviar?
Übersichtliches Schiff. Alle Passagiere finden sich an wenigen Stellen ein. Am Ende spielt die Band und es wird auch getanzt. Aber ich nicht. Nicht mit Gummisohlen-Schuhen und Wanderhosen. Nee, das macht 1. keinen Spaß und sieht 2. noch bescheiden aus. Dann habe ich einen motzigen Mann. Das ist mir aber wurscht, es ist meine Geburtstagsfahrt.
Vorne spielt ein Gitarrespieler, in der Disco ist Lärm. Wir holen unsere Jacken und gehen noch mal raus. Da sind ja schon wieder Inselchen! Die hatten doch eben erst aufgehört. Tatsächlich fährt vor uns noch ein rotes Schiff, es ist ja schon nach 10, ein Ort ist erkennbar, wir sind schon kurz vor Mariehamn. Das Licht ist noch schwach vorhanden, es sind ja die weißen Nächte, Fotos und filmen ist noch möglich. Da liegt ein schönes Segelschiff, und die Rosella hat schon angelegt. Während wir anlegen, kommt die Silja Symphony und parkt noch rückwärts dahinter ein. Es scheint nicht zu passen, gleich knallt sie hinten gegen.... Aber es passt genau. Als sie steht, fahren wir schon wieder los, das war nur ein Halt von 20 Min.
Um 11 waren wir im Bett. Es ist laut in der Kabine, es dröhnt und vibriert. Man merkt also, dass man auf einem Schiff ist, am Fenster mehr. Am nächsten Tag entdecken wir Lüftungsschlitze dort, wo unsere Kabine vermutlich ist. Und die Kissen!!! Die Vikinger sollten mal zu Ikea einkaufen gehen, mit diesen Schaumstoffbällchen ist kein Blumentopf zu gewinnen. Ich will das vom Hostel! Das Lämpchen vom Lichtschalter leuchtet über meinem Kopf und stört. Dagegen hilft aber Augen zu machen.

Montag, 16.7.  Helsinki
Nachts soll es mal ziemlich gescheppert haben, er ist wohl etwas über die Ostsee geheizt. Dröhnen und vibrieren ist Gewohnheit, das macht schläfrig.
Dusche: sehr komfortabel! Brause, die auch was leistet, regelbar, Platz ohne Ende, ein netter, kuschelnder Duschvorhang mit schönem Motiv. Das Wasser lässt sich gut bändigen und da hin schieben, wo es hin soll.
Sehr gemütliches Frühstück im Food Garden. Man darf kommen, wann man will, zwischen 7 und 9 oder 8 und 10, je nach Zeitrechnung. Wir dürfen gleich am Eingang ein Glas Sekt mitnehmen, na wenn nicht heute, wann dann? Wieder ein schöner Platz am Fenster mit Blick nach Finnland. Kaffee kommt in einer Thermoskanne auf den Tisch, den Rest kann man sich holen. Sehr ruhiges und gemütliches Frühstück. Auch hier sind die meisten Familien mit Kindern, die hier ruhiger frühstücken als im Haupt-Buffet, das bemerken wir morgen.
Wir waren im Food Garden fast die letzten, und grade fertig zur Ankunft bei der engen Durchfahrt. Schnell Kamera holen und regendicht anziehen, draußen schüttet es. Die Silja Symphony ist schon da, sie hat uns über Nacht überholt.

Das rote Dach sieht selbst bei Regen schön aus.
Kamera unter Regenjacke halten, Deck fast ganz für uns alleine.
Während nach dem Anlegen alles nach draußen strömt, gehen wir erst mal zurück in die Kabine, wir haben Zeit.
In einem Reiseführer war ein Rundgang für einen Tag, davon laufen wir ein Stück. Wir brauchten nur 1x den Schirm, sonst war es nur mal feucht, aber da reicht kurz die Kapuze. Zuerst zur Uspenski Kirche, die russische mit den Türmchen, dann rüber zum Dom. Auf dem Platz ist ein Bus am anderen, ich habe 15 Stück gezählt. Auf vielen Fotos in Japan, China, Schweden und wo auch immer werde ich auffallen.... grins...
Die Stadt ist übrigens schlecht, um mit Ziehkoffer spazieren zu gehen – für die Planung für nächstes Jahr.




Weiter mit dem Rundgang durch die Prachtstraße rauf und runter, bis wir fast zu Mittag in der alten Markthalle landeten. Zuerst war es fürchterlich voll, aber da war wohl grade ein Bus hinein geleert worden, beim zweiten Rundgang auf der konkreten Suche nach Mittagessen sahen wir mehr. Erdbeeren kosten übrigens 5,- das Pfund, doppelt so viel wie hier die persönlich bekannten vom Feld in Sichtweite. Fisch gibt’s viel!

Wir haben in Helsinki beim Türken ein Stück Pizza gegessen (das ich nicht mal ganz geschafft habe, reichte noch bis zum Bahnhof), nicht so wirklich landestypisch.
Draußen scheint inzwischen die Sonne und mir dauert das Essen schon wieder zu lange... man muss das schöne Wetter doch ausnutzen!
Weiter ging der Rundgang zur Deutschen Kirche, wo ein Mädchen Dienst tat, Kirche bewachen und Kaffee verkaufen. Da sie klasse Deutsch konnte, gabs viele Informationen. Helsinki hat 2 dt. Kindergärten, eine deutsche Schule bis zum Abitur mit ca. 600 Schülern. Normalerweise nimmt man Englisch oder Schwedisch als 1. Fremdsprache, aber in der dt. Schule ist der Unterricht auch auf deutsch. Merkte man. Sie war erst letzte Woche in Deutschland, eine Woche nur Regen in Düsseldorf. Finnisch hat 15 Fälle. Uns war damals in Latein schon der 5. zuviel... Dafür haben sie ein paar weniger Buchstaben, das muss sich ja irgendwie ausgleichen, damit man sich gescheit ausdrücken kann.
Ab hier gingen wir die große vorgeschlagene Runde nicht weiter, sondern lieber zurück in die Stadt. Im Bahnhof gab’s einen Kaffee und viele Leute zu gucken. Zurück nochmals am Dom vorbei, jetzt war das Wetter richtig sommerlich, aber die dunklen Wolken verhießen nichts Gutes. Es war nicht mehr viel los, nur noch wenig Leute und nur noch 5 Busse. Nach ein paar Minuten Rast auf der obersten Stufe der Treppe (alles voll im Blick!) gingen wir runter zur Amanda und zum Markt, der entweder geschrumpft oder gar nicht vollständig aufgebaut war. Dort musste ich wieder die Signaljacke rausholen plus Schirm, es fing an und schüttete ganz ordentlich. Und so waren wir relativ schnell auf dem Rückweg, bis ganz nach hinten zum Viking-Gebäude und im Schlauch wieder zurück zum Schiff – das Stück allein ist schon eine Wanderung. Im Terminal solls Wifi geben – stimmt. Mit Handy in facebook ist aber eher eine Strafe, ich mag das nicht. Es dauert ewig, dann tippt man nur in die Nähe, schon sucht er was anderes, nervig. Mir fehlt die Übersicht.
Um aufs Schiff zu kommen muss man nur unten das Kärtchen durchziehen, das war’s.
Um halb 3 liegt Axel fürs Mittagschläfchen im Bett. Draußen regnet es Bindfäden. Könnte es nicht nachher zur Abfahrt mal trocken sein?

Im Schiff ist tote Hose. Kaum jemand da und natürlich alles zu. Es füllt sich erst ab halb 4.
Um halb 4 haben wir festgestellt, dass der beste Platz fürs Auslaufen ganz hinten am Fenster ist. Dort haben wir uns festgesetzt und sind nicht mehr aufgestanden, außer um eine Jacke zu holen, weil es dort ätzend von oben zieht. Dann haben wir zugeguckt, wie die nassen Tröpfe unten die Autos ins Schiff verteilten. Das haben wir schon auf Film vom Beladen der Galaxy in Stockholm, mit vielen Oldtimern.

Heute gab es nur einen besonderen Ferrari mit Pauli auf dem Nummernschild. Der musste warten bis fast zum Schluss. Autos passten immer gleich in den Bauch, die Minivans mussten etwas warten, und Laster blieben zum Schluss einige übrig.
Aber unglaublich: um 16:30 legten wir pünktlich ab. Das hätten wir 10 Min vorher nicht gedacht. Gedreht, weggefahren. Wir haben die Besetzung unserer Stühle bis zur engen Stelle durchgehalten, dann ging es mal wieder durchs Schiff. Irgendwie gab es keinen richtigen Platz zum Bleiben. Die Lokale sitzen voll. Ellas hatte eine lange Schlange vor der Tür. Bis zum Essen sind noch 2 Std. Zeit. Wir holen mal die Jacken und gehen raus. Der Regen hängt nur in Finnland, hier draußen ist es besser. Und trocken, jedenfalls von oben. Auf dem Boden stehen Seen. Draußen sind nur ein paar Raucher und Unentwegte. Und gelegentlich mal jemand mit einem Hund. Ja, Hund! Es gibt unter den Treppen sogar ca. 1 m² große Hundeklos. Blöd nur, wenn der Hund nicht da drauf will. Das ist ein ungewohnter Anblick, wenn man im Schiff einem Hund begegnet. Wir hatten in jeder Richtung ca. 2-3.
Übrigens: Die angekündigten Alkoholleichen an Deck gab es nicht. Es war viel zu nass. Und außerdem gab es vielleicht wirklich keine, denn es sind größtenteils Familien an Bord.

Es sind viele Schiffe zu sehen, ganz weit weg auch eine Aida. Und weiße Schaumkrönchen.
In der Kabine riecht es nach Gebratenem. Wir gehen um 7 Uhr essen, Tisch 148, der ist vorne am Fenster in Fahrtrichtung! Beeilen und anstellen, damit wir nicht mit dem Rücken zum Fenster sitzen müssen, es ist ein 6er-Tisch. Wir waren die ersten. Die anderen beiden Pärchen kamen auch, kein Ton, nur einer sagte mal kurz Hallo. Lass mich bloß in Ruhe und sprich mich bloß nicht an! Das war vielleicht eine komische Atmosphäre. Man beschäftigt sich mit sich selbst und dem Partner und tut so, als wären die anderen nicht da. Privatsphäre? Entweder 2x finnisch oder je 1x finnisch und schwedisch. Am Schluss sprach der Hallo-Sager uns auf Deutsch an (was haben wir eigentlich alles so besprochen?), da gab’s wenigstens noch etwas netten Smalltalk.
Unterschied! Bei den Amis wird sofort geklärt, wie man heißt und wo man herkommt, und schon ist ein Gespräch im Gang, und hier ignoriert man sich.
Dann sind wir noch rumgezogen. Es gibt eigentlich etwas wenig Platz, wo sich die ganzen Leute aufhalten können. Essen, einkaufen, Bar und Spielautomaten, Kinderbereich, Kino.
Einen tollen Platz haben wir am Fenster bei den Tapas gefunden. Axel kriegte noch ein Bier und ich einen Sonnenuntergang hinter den Wolken in rosa.  Die weißen Schaumkrönchen sind schon länger weg. Er scheint auch langsamer zu fahren. Beim Abendessen hat es manchmal geknallt, von den Wellen.

Das Schlimmste sind die Kopfkissen.
Das Beste? Das Buffet. Und alles ist so schön normal. Nicht so etepetete.
Für nächstes Jahr hätte ich gerne etwas weniger nass von oben.

Dienstag, 17.7.12
Keine Zeit, was mitzuschreiben. Erst Mittags im Flughafen ist Zeit dafür.
Um 6 Uhr sind schon Inseln zu sehen. Noch einmal umdrehen. Kurz vor 7 wird es Zeit, die Sonne scheint draußen! Schöne Inseln mit Wald. (Von Marienhamn heute Nacht haben wir nichts mitgekriegt. Gute Voraussetzungen für die Hurtigrute.)
Um 7:15 bin ich draußen, außer mir noch 2-4 andere, Wahnsinnswetter!
Vor uns ist ein Schiff von Tallink, vermutlich die Europa, noch etwas davor ist die Silja Symphony, hinter uns auch eine von Tallink. Und rundherum Wahnsinns-Landschaft (ja ich weiß, die ist da immer, und ich freu mich schon auf nächstes Jahr!).



einmal Gassi bitte!
Nach der Aida Ausschau gehalten, die Sol müsste uns entgegen kommen, denn es stehen 2 Schiffe für den gleichen Anleger auf dem Plan, das passt nicht, und Aidas fahren oft morgens raus. Sie war dann irgendwann weit weg kurz zu sehen, dann spielte sie Versteck hinter den Inseln; wir haben sie nur hinter uns noch mal kurz ganz weit weg erkannt. 

Kurz vor einer großen Rechtskurve kam Axel hoch, damit wir frühstücken gehen, aber er musste noch ein paar Minuten warten bis nach der Kurve. Gegen 8 waren wir beim Sea Buffet. Schlange davor, allerdings von Leuten, die jetzt noch „Eintritt“ zahlen wollten. Wir haben ja schon vorher, wurden aber gewarnt, dass es ziemlich voll ist und wir gucken müssen, ob wir einen Platz finden. Mein Mann, hungrig auf Frühstück, nahm die ersten beiden freien Plätze, strategisch günstig zum Kaffee. Hier konnte ich nochmals Tiens Spruch erleben... schmatzender und schlürfender Chinese gegenüber. Sie haben wirklich etwas andere Tischmanieren. Aber wenn er gesehen hätte, wie ich mir die Nase putze, hätte er vermutlich genauso spärlich geguckt. Und wieder sagt kein Mensch „Guten Morgen“. Die Abräumerinnen, übrigens nichts Östliches, sondern alle aus Schweden oder Finnland und verschiedene Altersgruppen, schaffen nur ihre Arbeit. Noch nicht mal Blickkontakt.
Wir konnten trotz Fülle gemütlich frühstücken. Um 8:15 passierten wir das Fort, irgendwann kam eine andere Viking entgegen, aber wir saßen leider rechts. Nach halb 9 wurde es etwas ruhiger. Als wir fertig waren, eilte es, schnell Jacke holen und hoch, wir fuhren grade an der Einfahrt zu Frihamnen vorbei, wo die MSC Magnifica lag und die anderen Fähren hin abbogen.

Den Schornstein der Costa Fortuna als unsere Nachbarin konnten wir schon von weitem sehen. Wahnsinns-Wetter, Wahnsinns-Farben, einfach toll da oben. Zum Glück ist das Schiffchen nicht so groß, man kann schnell oben von links nach rechts laufen. Alles im Blick!
Wir glitten langsam rein. Hinten an Skeppsbron lag die Silver Cloud, die wir schon in Barcelona regnerisch fotografiert hatten, jetzt gibt’s ein besseres Foto (nah: weiter unten).
Als wir hinter der Costa Fortuna fest lagen, sind wir in die Kabine, schnell noch ein paar Minuten Akku laden, online für den Flug einchecken per Handy, wir sitzen rechts hinten am Fenster, packen... während die Menschenmassen draußen im Gang gegenüber vom Fenster Schlange standen, um raus zu kommen. Als wir weg sind, war niemand mehr da.
Bei DIESEM Wetter muss man spazieren gehen. Wir sind bis vor gelaufen. Uhr? Keine Ahnung. Bei Birka und dem Hiss (Aufzug) habe ich 17° gefilmt – aber es waren gefühlte 20.
Es waren einfach nur geniale Farben. Am Anleger hinter der Silver Cloud übte die Feuerwehr klettern und Action auf der ausgefahrenen Leiter. Das nächste Stück war für die Koffer nicht so gut, da kleines Kopfsteinpflaster. Aber da mussten sie durch, ohne Mitleid. Wie gut, wenn man Wanderschuhe an hat. Hier ist wieder summer in the city angesagt, manche sind schon relativ leicht bekleidet.

Ein letztes Mal am Schloss und vor dem Reichstag vorbei (da wo vor 3 Jahren Baustelle war), dann waren wir weg. Jetzt wollten wir die Köfferchen los werden. Durch den Bahnhof durch gleich bis zum Busbahnhof, dort sind oben Schließfächer. Zum Glück nicht nur die paar, die man sieht, wenn man hoch kommt, sondern auch noch mehr, wenn man sich umdreht (worauf man erst mal kommen muss ;-). Ein großes kostet 70 Kronen, reicht für 2 Handgepäckkoffer, und ein Rucksack würde noch davor passen. Es funktioniert interessant:
Zeug rein, Klappe zu, an der Anzeige Sprache wählen, Karte einschieben, Kreditkarte mit Pin – damals gleich weggeschmissen. Also das ganze von vorne, EC-Maestro Karte reinschieben, geht! Es kommt ein Bon mit einer langen Nummer, gut aufheben. Sesam öffnet sich, wenn man (auf schwedisch) das Öffnen-Feld unten antippt, dann Nummer eintippt und schwupps, wird es grün am Fach.
Um 12 sind wir zum Koffer-losen Teil des Bummels unterwegs. Am Sergels Torg links rein, vor dem Konzerthaus ist Markt, schöne bunte Gemüsestände, aber auch hier 5,- für die Erdbeeren. Wir haben ihnen erklärt, dass wir frischere für die Hälfte kriegen, sehr frustrierend für sie...


Vom Konzerthaus wurde Musik nach draußen übertragen, klang wie ein Chor. Wir waren mal neugierig, und fanden drin 4 Buben vor, die klangen wie ein ganzer Chor. Super aufeinander abgestimmt, auch die Lautstärke. Da hielten wir es ein paar Lieder lang aus. Als sie was von Ronja Räubertochter auf schwedisch sangen, strömten plötzlich mehr Leute rein, aber danach hörten sie auf.
Hunger meldete sich an. Gleich mal in der Nähe gucken: Gegenüber ist die Kungshalle, da war an der Ecke das gut gefüllte Lokal Pyttirian (o.ä.) mit Mittagsmenü. Lax in verschiedenen Varianten. Wir nahmen den Salmon of the day, gebraten, mit Reis und Shrimpssoße (mit ganzen), dazu gehörte noch ein Mini-Salat mit Brot und Butter und hinterher ein Kaffee. Empfehlenswert!
Während wir da drin gespeist haben, sind draußen Wolken aufgezogen. Die sollen doch noch etwas warten.....! Taten sie aber nicht. Es fing sehr bald an zu donnern und zu tropfen. Geschenke gekauft, nach Kaufhaus gesucht, aber hier sind nur normale Geschäfte. Das Gewitter war ein längeres, der zugehörige Regen auch. Wir hielten uns eine Weile in einem Outdoor-Geschäft auf (extrem teuer), die falsche Richtung erwischt, unter einer Brücke abgewartet, umgedreht, zum Bahnhof. Der war jetzt gut voll. Um 3 Uhr Stockholm beendet mit einer Pause auf einer Bank.
Axel hat einen neuen Foto und ist die ganzen drei Tage schon absolut begeistert. Lumix FZ150 mit Leica Objektiv, ist wie die Leica V3, nur bezahlbar. Also müssten wir eigentlich noch mal nach Alaska, weil da ein Objektiv kaputt war...   (Ergänzung: ein Jahr später ist er umgestiegen auf eine günstige richtige Leica).
Im Bahnhof war es laut und stinkig, draußen wurde es nicht trockener, also sind wir rüber in den Busbahnhof, da war es viel angenehmer. Noch eine Schnecke und einen Kaffee (sharing, Schnecke ich, Kaffee A.), kein Klo, denn dafür wollen sie 10 SEK, die wir nicht mehr haben; dann fahren wir halt früher, schon um 15:45 mit dem Flygbuss nach Arlanda (mit gratis-Klo :-).
Diesmal dauerte es auch seine Zeit, es stiegen an mehreren Stellen noch Leute zu. Es regnet immer noch. Halb 5 am Flughafen. Es heitert gelegentlich mal auf, aber dann regnets auch mal wieder. In einer schwedischen Zeitung war ein Artikel darüber, dass es in ganz Europa in diesem Sommer zu viel regnet. Das konnte man an der Überschrift und dem Bild schon erkennen.
Ticket an der Maschine ausgedruckt, die beiden Köfferchen abgegeben, hatten zusammen 18 kg, zuzügl. Rucksack.
Durch die Security, im Gegensatz zu Frankfurt hat gar nichts gepiept (in Frankfurt piepste sogar die Naht von der Jeans, oder ich habe schon ein Metall-Knie und weiß nichts davon...). Dahinter ist wie überall großzügig. Ich fand ein Plätzchen, um den Vormittag aufzuschreiben, denn dazu war bisher noch keine Zeit gewesen, Axel beguckte sich die Geschäfte. Nr. 9 ist ganz am Ende. Zimtschnecke aufgegessen, die erste war besser gewesen. Pause. Wifi für Axel.
Eigentlich sollten wir um 19:05 fliegen, aber der Flieger kam schon wieder verspätet aus Frankfurt, so dass da erst mit dem boarding begonnen wurde. Handy ausgemacht, aber vorher gesehen, dass Firma angerufen hat. Nö; ich bin im Urlaub, und sie wissen, wie lang!
Flugzeug A 321 Flensburg, mit der Maus drauf, 1999 wurde an dem Flieger die Flugzeugmaus gedreht. Kapitän R. Wolf, Abflug 19:25, soll wieder 1h40 dauern. Zu Essen gabs ein Stück Pizza, 120 g, dazu ein Wein und ein Wasser, Axel bekam eine ganze Flasche Bier. Baby vor uns schläft auf Mittelsitz, aber links ist ein Schreihals, nicht zu beruhigen. Später geht’s mal umgekehrt. Baby ist erst 4 Monate und wird bei Start und Landung gestillt, dann geht das gut.
Auf Frankfurt flogen wir von Osten an, aber wir waren viel zu hoch! Wenn wir über die Autobahn landen, dann müssten wir viel tiefer sein. Was macht der hier? Da war Frankfurt, aber dunstig, dann waren wir schon vorbei, es kam mir vor, als wenn er in Mainz landen will, und irgendwann kam der Boden doch näher. Wir sind auf der neuen Landebahn gelandet. Puh! 21:20 in Fra geparkt, irgendwo auf Vorfeld, 20 Min später am Gepäckband.
Draußen Parkfirma anrufen, kommt 15 Min. später und holt noch Leute am T2 ab. 23:30 Uhr daheim.
Mittwoch: Sollte tatsächlich arbeiten, das wäre aber nicht gut gewesen; darf jetzt Do und kompletten Freitag.

Viking Mariella: Baujahr 1985
Länge 176,9 m
Breite 28,4 m
Tiefgang 6,52 m
Passagiere 2 500
Betten 2 500
Autos 430
Eisklasse 1A
fährt im Wechsel mit der Gabriella (die mit dem blauen Gürtel) die Route Stockholm Helsinki.
Für 177 m sind das schon ganz schön viel Leute. Es ist ja nur ein Transportmittel.
Irgendwo hatte ich gefunden, dass sie von 1985 bis 89 die weltgrößte Fähre war. Da ich aber grade vorher auf dem größten Kreuzfahrtschiff von 99 bis 2003 war, schien sie mir richtig übersichtlich klein.