Donnerstag, 19. September 2013

Nr. 12 Queen Elisabeth 5.-8.Jan.12 Nordsee 3N.

Queen Elisabeth 5. – 8. Jan.12 “New Year Getaway” Southampton nach Hamburg



Abfahrt Mittwoch 16:45, 1 Koffer mit 15 kg; Handgepäck ist unbeschränkt, plus Handtasche und Foto.
18 Uhr pünktlich geparkt bei Airparks, fast schon mitten in Frankfurt, der Bus kam grade, hat noch gewartet, bis Axel vom Auto kam, fuhr uns zum Ankunftsbereich Terminal 1, Ausgang 6, Bushaltestelle 12/13.
Wir sind hoch zum Skytrain, da unser Flieger bei Terminal 2 abfliegt. Der kam auch grade, einsteigen, Platz suchen, ein Blick nach links und rechts – da sitzt Bruno. Den kennt man einfach, weil er ständig auf Fotos ist. Und daneben Tien alias heinbloed. Also hin und vorstellen, da sie uns nicht kennen.
Drüben Koffer abgeben, Passkontrolle, die Zeit war genau genug für alles Nötige, bis um 19:10 aufgerufen wurde, mit Bus zum Flugzeug, BA 913, gesitteter Einstieg. Wir sitzen in der drittletzten Reihe vom Flugzeug.
Um 19:40 bewegt sich der Flieger von der Stelle, ewig gefahren (ca. 15 Min) bis zum Start. Vom Sturm noch nichts zu merken. Auf den Bildschirmen werden die Route und die Daten angezeigt.
Service bei 1h15min-Flug: zum Kaffee gibt’s 2 Kekse, zum kalten Getränk ein kleines Tütchen Knabbergebäck. Kurz bevor sie zu uns in die drittletzte Reihe kamen, fing es an zu schaukeln, aber wir bekamen auch noch was.
Über dem Ärmelkanal wird’s ruhiger, er sinkt schon. Irgendwann dreht das Flugzeug ab und wir fliegen in die verkehrte Richtung.... Wo will er hin? Aber dann kommt Ansage, dass wir ein bis zwei Loops machen müssen. Im Flieger ohne Blick nach draußen bzw. nur auf weiße Suppe merkt man gar nicht, dass wir kreisen.
Nach zwei Kreisen kam eine weitere Ansage, dass wir dran wären mit Landen. Aber von der Zeit her hat er sicher nochmals einen Loop gedreht, das dauerte ziemlich lange. Hat ganz schön geschaukelt auf dem Weg Richtung Boden! Mit Blickkontakt nach unten sieht man, wie stark die Flügel hin und her wackeln. Am nächsten Morgen könnte es sogar noch heftiger gewesen sein.

Das Aufsetzen war dann besser als erwartet.... Gelandet ca. 20:15. Eine ewige Schlange an der Passkontrolle, logisch, bei so einem riesigen Flughafen – aber durch die gute Besetzung in ca. 15 Min. durch.
Am Gepäckband: Auskunft von Tien, dass der kostenlose Bus etwas umständlich wäre und wie wir den Hotel Hoppa um 21.39 erreichen, Bus Nr. 56, Automat am Ende..., da siegte dann die Bequemlichkeit, es regnet draußen, wir nehmen den direkten. Unser Koffer war bei den allerersten, so konnten wir losziehen. Die Automaten haben wir nicht gefunden, waren wohl doch etwas weiter weg, beim Busfahrer kann man die Tickets auch kaufen, kosten aber 4,50 Pfund. Wir fahren ganz schön weit spazieren – von T5 unten herum an T4 vorbei und dann zum Holiday Inn und zum Ibis bis vor die Tür. Um 22 Uhr angekommen.
Am Eingang vom Hotel gibt es einen Fahrkartenautomaten für den Hotelbus, und ein Automat mit Adaptern für England. Aaaah, Erkenntnis: ich bin in England und die Stecker sind zuhause in der Schublade! Irgendwas muss man ja vergessen. War aber kein Problem, im Schiff gibt es eine normale Steckdose, der Rasierer hat Akku und ein Föhn ist überall vorhanden, also ging es auch ohne Adapter.
Wir bezogen die Zimmer und trafen uns mit den drei Herren noch unten an der Bar, Axel musste dringend Flüssigkeit auffüllen, ich war heftig am Knurren (im Magen; es gab ja kein Abendessen). Heinbloed macht hier erst das erste Foto. Ich dachte, er läuft nur mit dem Foto vor der Nase herum, aber so schlimm ist es nicht...

Zimmer im 1.OG mit Blick auf einen Parkplatz, aber im Dunkeln ist alles egal. Einfach zweckmäßig, genau wörtlich zu nehmen. Wir kennen diese Art Zimmer schon vom Ibis in Edinburgh, da waren wir sogar zu dritt drin. Aber hier: Laute Klimaanlage, die mal kurz lief, die ich aber vor dem Schlafen ausschalte, weshalb Axel am nächsten Morgen eine Kopfschmerztablette braucht, weil es so stickig war. Alles da, was man braucht (also einen Föhn und ein Nescafetütchen am Morgen zum Aufwachen, schmeckt bäh, ist aber Kaffee). Um 7:30 Uhr sind wir schon fertig, wir haben ja gestern Abend mal eine Stunde dazu bekommen.
Die Bushaltestelle ist nicht weit weg, ca. 200 m nach rechts zur nächsten Ampel, über die Straße und dann sieht man sie schon. Es ist ein normaler Bus, die roten Doppeldecker fahren andere Linien. Man hat 4 Buslinien zur Auswahl, also kommt ganz schnell einer. Langsam wird es hell und es ist trocken. Frühstück? Mal sehen, wo’s was gibt.
Wir kamen am Busbahnhof T1-3 an, dort saß die Halle voll. Zuerst sind wir mal Richtung Terminal 1 gelaufen. Die Halle, die wir vorfanden, war nicht besonders beeindruckend, aber bei einer Costa-Filiale frühstückten wir. Dann ein wenig rumstromern, wo kommt man hier überhaupt hin, es gab nicht viel Auswahl. Also zurück und in der Bus-Halle mit einem unausgeschlafenen Mann eine halbe Std. warten. Um 9 Uhr wird es dort leerer, die rush hour ist vorbei. Die Busse werden erst kurz bevor sie fahren angezeigt und aufgerufen, damit es kein Anstell-Chaos draußen gibt. Gute Lösung.

Um 9:30 aufgerufen, 10 Min. Bus bepacken, es ist übrigens National Express, vor einer Woche zuhause online gebucht für insgesamt ca. 40,- € für beide; der Megabus für 2 Pfund war auch in der engsten Auswahl, aber dazu hätten wir von Heathrow noch zu einem Bahnhof in London gemusst, das wäre sehr umständlich gewesen.
Abfahrt so, wie wir gestern von T5 hierher gefahren sind, der gleiche Weg zurück. Interessanter Kreisel ist Hatton Cross Roundabout, da sind mehrere Kreisels außen um den Kreisel herum. An T4 und 5 wurden auch noch Leute aufgesammelt, so dass wir nach 45 Min. da waren, wo wir gestern angekommen sind und erst um 10:15 wirklich von Heathrow wegfuhren. Sonne scheint! Wenig Wolken.
Es gibt übrigens eine Steckdose am Vordersitz, 3polig natürlich.
Der Bus machte zwei Stopps: einen in Basingstoke bei Regen, einen in Winchester bei Sonne, und dann waren wir schon fast in Southampton angekommen.

Zum Mittagessen sind wir in das West Quay Einkaufszentrum, da waren wir vor Jahren mal als komplette Familie und haben rüber auf ein Schiff geguckt. Heute geht das wieder, da liegt die Oriana, links sehen wir noch die Balmoral. Von der Queen nichts zu sehen.
Wir laufen draußen ein Stück, es ist richtig schön, nur ein strong Wind, aber da der von hinten kommt, ist es ok. Am Town Quay fragen wir einen Taxifahrer und den Angestellten bei der Ferry, ob etwas von einem Shuttle zur Queen bekannt ist, aber sie meinen, es gibt keinen. Wir sehen unser Schiff immer noch nicht. Wo haben sie es versteckt? Ein Taxifahrer darf uns nicht fahren, schickt uns aber zu einem weißen Taxi, er schätzt, dass es ca. 6 Pfund kosten wird. Na, das geht doch!
Wir nehmen dieses Taxi und der Weg zieht sich und zieht sich.... an „unserem“ Anleger liegt die Boudicca, die Queen ist ganz hinten am Anleger der Queen Mary. Taxi kostet 5 Pfund, er kriegt 6 und freut sich. Wir werden bis in eine Halle gefahren, wo man sogar das Auto abgeben könnte, überall stehen Bedienstete herum, doppelt und dreifach, in der CheckIn-Halle ist nicht viel los, sofort ran an den Schalter. Sie hätten nur noch ca. 500 Leute einzuchecken, die meisten sind schon da. Wir bekommen ein Y in die Hand gedrückt, kommen in einen riesigen, schönen Wartesaal mit bequemen Stühlen und werden sogar gefilmt, was ich nicht gemerkt habe; und leider hatten wir am letzten Abend nicht mal mehr Zeit, den Film anzugucken, denn beim Ball am Samstag sind wir sicher auch drauf.

Viel freundliches Personal. Sie sind beim Aufrufen bei V, also können wir noch 10 Minuten hier gucken. Dann sind wir dran. Ein Foto, runter, rüber, rauf, Desinfektion natürlich schon vor der Tür; sie stehen Spalier, falls jemand Hilfe braucht. Wir finden unsere Kabine selbst, die Koffer sind schon da, zur Begrüßung steht eine Halbliter-Flasche Champagner kühl, Alfredo stellt sich vor.
Wir packen gleich mal aus, dann sind wir richtig „da“, und mir gefällt es überhaupt nicht, dass ich nur für 3 Tage auspacke.
Nobel auf englisch verreisen... Das erste Essen an Bord im Lido, Buffet-Restaurant: Axel nimmt sich Erdbeeren. Wir sind im Januar und in England und auf einem Schiff und er muss Erdbeeren essen! Dementsprechend schmecken sie auch, aber er genießt sie trotzdem.
Buffet: nicht Kantine! Es gibt Platz ohne Ende, die Stühle sind bequem, das Personal unauffällig und nett.
Vor den Restaurants stehen zwar die Spender, aber an jedem Eingang steht immer jemand, der jeden versorgt und niemanden auslässt. Sie hatten während der letzten Fahrt wohl Noro-Probleme.

Kabine:
Gebucht günstigste Innenkabine, Upgrade auf Nr. 6022. Die Kabine ist eine „querliegende“.
Schubladenknappheit in meinen Augen. Drei Stück an jedem Nachtschränkchen, eine unter dem Schreibtisch, wo die Cunard-Infomappe und eine Zeitung drin sind, eine weitere mit Föhn direkt unter dem TV. TV: hat z.B. je einen Sender mit Filmen auf Deutsch oder Spanisch oder..., eine Kamera nach vorne, für Innenkabine wichtig!, und ein Kanal mit nautischen Infos, wo wir grade sind. Kein Bordkonto im TV. Morgens gibt es in Schleife eine halbe Stunde MorgenTV von der Cruisedirektorin.
Unterm TV ist ein gefüllter Kühlschrank. Der Kleiderschrank hat drei Türen, in der Mitte ist ein ordentlich großer Safe, mit Karte oder mit Zahlencode zu bedienen, wie man möchte. Viele Bügel, oben Ablagen, Staub bei den Rettungswesten. Ein Schrankfach, um was drauf zu legen, mehr nicht. Die hintere Schranktür hat einen großen Spiegel drin. Bademäntel und weiße Schläppchen sind im Schrank.
Neben der Eingangstür steht ein kleines Tischchen mit dem Champagner drauf.


Bad: genug Ablage, alles vorhanden. Was frau fehlt, ist ein geteilter Spiegel, so dass man sich von hinten sehen kann. Und die Dusche ist nur von oben, es gibt keine Handbrause.
Für die Queen nur ein popeliger Duschvorhang? Finde ich aber praktisch, man stößt sich nicht an, der weicht aus. Die Duschkabine ist groß genug, wir hatten schon eine kleinere...
Zwei große Schubladen sind noch unter dem Bett, für Schuhe u.a., trotzdem passen auch die Koffer prima drunter. Und Kissen gibt es in Massen.
Abends werden die Betten schön aufgedeckt und es gibt mit dem Programm auch ein Leckerli.
Wir erhalten die Programme auf Deutsch. Ordentliche Übersetzungen, bloß einmal fahren wir nach La Coruna, und irgendwo war noch ein Fehler, der uns aber nicht interessierte.

Es ist noch schön, also erst mal den oberen Teil vom Schiff erkunden, Deck 10: Der Viking Crown Lounge bei RCI ähnlich ist der Yacht Club mit Blick aufs Pooldeck, abends ist hier Disco. Vorne ist die große Commodore Lounge, eine Aussichtslounge, wie man sie sich wünscht, abends spielt hier ein Klavierspieler. Außerdem gibt es hier oben noch die Churchill-Raucher-Lounge und einen weiteren Raum. Mehrere Modelle von Queen-Schiffen findet man verteilt auf dem Schiff, besonders hier oben viele schöne Bilder von Schiffen. Ein Teppich gefällt mir besonders gut! Der ist moderner, ein ganz anderer Stil als sonst im Schiff.
Die Ausstattung allgemein ist hochwertig. Gut englisch, viel Holz und dunkel.

Ganz oben drüber ist das überdachte Sports-Deck, dort sind verschiedene Felder, die die Engländer brauchen, z.B. ein Croquet-Feld. Dort zog es fürchterlich, aber ein paar Fotos auf die anderen Schiffe (weit weg) gelangen doch.
Der „Grill“-Bereich für die höheren Klassen liegt in der Mitte des Schiffs und ist gar nicht so groß. Es fiel nicht auf, dass etwas abgeteilt und für normale Menschen nicht zugänglich war.
In der Mitte ist der Pool, daran schließt was Schönes an: die Garden Lounge, mit einem riesigen Glasdach, so dass es schön hell dort ist. Manchmal ist auch hier Musik. Der Rest von Deck 9 ist das Lido, bis nach hinten. Bei schönem Wetter könnte man das Frühstück mit nach draußen auf das riesige Deck mitnehmen. Dort ist ein zweiter Pool und zwei Whirlpools.
Der große Kinderbereich ist oberhalb vom Lido bzw. unter der Grill-Class.
Die Decks 4 – 8 sind reine Kabinendecks, jedes mit einem Wasch- und Bügelraum in der Mitte, sehr zweckmäßig für längere Reisen. Wir sind auf dem mittlersten dieser 5 Decks, also bis zum öffentlichen Leben sind’s jeweils drei Decks nach oben oder unten, öfters Aufzug fahren als bei anderen Schiffen.

Um 16 Uhr ist Rettungsübung im Theater, Weste ist mitzubringen, nach längeren Ansagen mit deutscher Übersetzung muss sie jeder einmal anziehen, dann dürfen wir gehen; ca. 30 Min. Dauer.
Wir laufen noch vor 17 Uhr aus, die Drehung dauert etwas; es ist ziemlich frisch draußen und außerdem schon fast dunkel. Man hört viel Deutsch auf dem Schiff. Es schaukelt leicht.
Übrigens ist Rauchen auf den Balkonen erlaubt. Zweimal haben wir während der Reise auf ca. 10 Meter in Fluren Rauch gerochen, der von den Kabinen nach innen gezogen ist.

Abendessen um 18 Uhr: Alle sind schon ziemlich schick, ist ja wieder very british hier.
Wir haben es nicht gebucht, aber wir sitzen mit Bruno, Tien, Hans-Herrmann und einem Kölner Ehepaar an einem Achtertisch auf Deck 3 links hinten am Fenster, mit Promenade außen davor.

Im Queens Room, dem Ballsaal / Teatimesaal / sonstigem Tanzsaal tanzen wir zwischen Abendessen und Show mal zwei Tänze. Dort sind vier Opas als Eintänzer – es gibt sie wirklich, allerdings Generationen älter als Harald Schmidt im Traumschiff. Vermutlich ist der Queensroom die größte Tanzfläche, die es auf Kreuzfahrtschiffen gibt. Und immer gut genutzt! Dann gehen wir zur Welcome aboard Show. Wir sitzen unten in der Mitte und kommen uns vor wie in der Muppets Show, weil die Balkone rechts und links so aussehen....

Die Show war nicht der Reißer, ein paar Lieder und Tänze und einige/mehrere Erklärungen der Cruisedirektorin Amanda über das Schiff und wo man alles Geld ausgeben kann... aber das war sehr dezent gemacht.
Sie hat ein sehr schönes Englisch, versteht man prima.
Deck 2 und 3 erkundet, dort kamen wir heute Nachmittag noch nicht hin, der Pott ist lang! Das (oder der?) Pub war voll. Wir landeten oben im Yacht Club, Dort spielten Exquizit, die dunklen Boys.
Es gibt außerdem noch das Streichquartett aus (logisch!) vier jungen Damen, die sich immer irgendwie gleich anzogen, mal schwarz kurz, mal türkis lang usw... Eine Harfenistin saß irgendwo und spielte, auch einmal beim Abendessen. Eine Tanzband im Queensroom, eine Showband fürs Theater, zwei Klavierspieler.... alle waren ziemlich gut, hohe musikalische Qualität.
Die Bücherei geht über zwei Etagen und enthält viel Literatur. Ein Regal mit deutschen Taschenbüchern habe ich auch gesehen....
Promenade ist 1/3 Meile lang.
Es sind 1965 Paxe an Bord, also ziemlich ausgebucht. Davon sind knapp 500 Deutsche. Deshalb kommen alle Ansagen auch von einer der beiden deutschen Hostessen, manchmal allerdings sehr stotternd.
Schon mal vorweg: von diesen Passagieren steigen in Hamburg 400 aus, und es steigen 200 für die Weltreise ein.

Freitag, 6.1.12 Le Havre
Um 7:45 Uhr kommt schon die Durchsage vom Käptn. Draußen ist noch stockdunkel. Die Stunde von gestern wurde uns natürlich gleich wieder abgenommen.

Wir sind zur Hauptzeit gegen 9 Uhr beim Frühstück und es ist viel Platz! (Viele gehen sicher ins Restaurant frühstücken und genießen den Service.) Man findet vielleicht keinen unbesetzten Tisch mehr, aber wir haben uns wo dazugesetzt und es ergab sich eine lange Unterhaltung. Die beiden Berliner Rentner (nicht online, sonst hätte ich geworben) waren schon auf der Reise vorher an Bord, in Madeira beim Feuerwerk dabei, haben bemängelt, dass das Gala-Mitternachtsbuffet viel zu voll war, 100 m Schlange, so dass sie nicht rein konnten und um 1 Uhr war es schon wieder geschlossen. Mit der Queen Victoria waren sie durch den Suezkanal und vorher durchs Piratengebiet gefahren und haben von den Maßnahmen erzählt: Stacheldraht am Promenadendeck, überall Posten, die die See beobachten, große dicke Wasserschläuche, die bereit liegen. Viele Kriegsschiffe hätten sie gesehen und vielleicht auch Piraten...
Während unserer Frühstückszeit kamen Durchsagen: Es muss für eine halbe Stunde komplett das Wasser abgestellt werden, weil etwas gemacht werden muss. Die Nachbarn erzählten, irgendwo wurden Rohre aufs Schiff geliefert. Sinnvoll, die Reparaturen vor der Weltreise zu machen.
Frühstück: Es gibt Porzellan-Eierbecher, die gab es noch auf keinem Schiff. Marmelade gibt es in kleinen verschlossenen Gläsern! Die sind vermutlich mehr wert als die Marmelade, die drin ist, obwohl sie gut schmeckte. Es gab alles, was wir brauchen, auch drei Sorten Fisch. Cornflakeszeug war abgepackt. Ein Omelettbräter steht bereit, Schlangen habe ich da nicht gesehen. Frische Waffeln gab es auch, sowie einen Eisautomat für Softeis. Kein Kunststoff weit und breit, richtige Porzellantassen und richtige Gläser, und gutes Besteck. Im Restaurant versilbert, ähnlich wie bei HAL. Könnte sogar dasselbe Modell gewesen sein.... Also, alles hochwertig.
Man bekommt fast zu jeder Tages- oder Nachtzeit hier im Lido was zu essen.


Nach diesem interessanten Frühstück sind wir raus. Es fährt ein kostenloser Shuttlebus bis in die Mitte von Le Havre.


Zum Glück war schönes Wetter, im Regen wäre der Ort sehr deprimierend! Weltkulturerbe, aber nur als Beispiel für den Wiederaufbau nach dem Krieg; und danach wenig gemacht. Plattenbauten der 60er Jahre, so ein bisschen DDR-Charme von früher.
 Die Kirche St. Joseph ist interessant, weil man da in den Kirchturm bis nach oben gucken kann. Die Cathedrale ist ziemlich lang. Der Strand besteht aus Kies. Wir haben die paar Stunden dort genossen, aber wenn wir wieder mal dort hin kommen sollten, fahren wir weg nach Honfleur oder so. Wenn es dann vielleicht grün ist...
Übrigens gibt es in diesem Nest keine Pins zu kaufen, bloß im Ferryterminal einen von Frankreich allgemein.

Um 14:30 waren wir zurück, haben bei der Kabine Alfredo getroffen und vorsichtig gefragt, ob man da vorne durch die sehr stabile Tür raus darf als Passagier. Man darf, wenn nicht das Band gespannt ist, und so haben wir einen wunderschönen Privatbalkon gefunden. Ich bezweifle, dass ich diese Tür bei Wind von vorne überhaupt aufkriege. Zwei Kabinenfenster gehen nach vorne.
Ein Deck tiefer, auf 5 steht ein Schild Crew only.
Es ist schon Freitag Nachmittag und ich brauch noch Peter. Wie???
Axel braucht erst mal ein Schläfchen, ich durchforste meinen Papierkram und die Cunard-Mappe (mit Wappen vorne drauf, die fehlte übrigens am letzten Abend; vielleicht, damit man sie nicht mitnimmt?)
Auf der Kamera nach vorne ist plötzlich ein komisches Gebilde zu sehen. Da ich ja jetzt einen wunderschönen großen Privatbalkon habe.... Schuhe, Jacke und mit Axels Foto raus. Vorne ist natürlich sonst niemand.
Ein riesiges Kranschiff wird mit Hilfe von 5 Schleppern rausgebracht, die würden in China gebaut und dann von dort hierher transportiert (erzählte Peter später).
Unten auf dem Kai steht ein Mann mit einer Filmkamera, von einem Boot aus filmen auch welche. Ich filme mal zurück. Später frage ich sie einfach, als ich sie treffe. Es ist ein französisches Filmteam, es wird kein Werbefilm für Cunard. Schade.

Vor dem Abendessen habe ich bei Peter geklopft, um ein Gesicht zum Namen zu bekommen. Und dann sofort wieder vergessen, weil ich mindestens zweimal brauche, um mir was zu merken. Da er überhaupt kein besonderes Kennzeichen hat wie lange Haare, Bart, besonders groß klein dick dünn, sondern einfach normal aussieht, habe ich beim Essen ständig überlegt, welcher von denen ist er jetzt? Er sollte auch in unserer Ecke sitzen. Axel meinte noch: vielleicht der am Nebentisch, der guckt laufend rüber, aber die Kölner bestätigten mir, dass sie Englisch sprechen. Puh, das wäre ja wohl peinlich gewesen!
Zum Essen waren wir nur zu viert, nette Unterhaltung unter Kreuzfahrern, die mit der Welt um sich herum sehr zufrieden sind. Die Drei (nicht von der Tankstelle) waren heute ein Zuzahlrestaurant genießen.

Vor der Abfahrt wurde eine einzelne Frau vermisst und wir fuhren etwas später... Sie ist noch aufgetaucht.
Kurz mal tanzen, dann zur Show, Davie Howes, Multitalent, er trompetet auf allem, was irgendwie geht und spielt ziemlich gut Klavier. Schlagzeugduett auf Trommel und Sicherheitshelmen fand ich äußerst interessant. Müssen wir mal Kind vorschlagen....
Dann noch ein bisschen durchs Schiff gezogen.

Samstag, 7.1.12 Seetag
An einem Seetag muss ich morgens draußen gucken. Dover haben wir heute Nacht zwischen 3 und 4 Uhr passiert. Es ist überhaupt nicht kalt, wenig Bewegung, um 8 Uhr ist EIN anderer auf der Promenade unterwegs, im Shopbereich ist überhaupt niemand zu sehen. Im Lido Kaffee geholt, hinten raus und Schiffe gezählt: 7 Stück in Sichtweite. Auch hier ist sonst niemand, haben die heute Nacht alle von Bord geworfen? Es zieht kaum.
Fertigmachen, um 9 Uhr zum Frühstück. Platz ohne Ende! Peter kommt vorbei und überreicht mir ein Briefchen, das er in unseren „Briefkasten“ stecken wollte, persönlich. Wir verabreden uns für 11, weil ich um 10 mal genauer gucken will, was line dance ist.
Es ist noch klar, die Wellen kräuseln sich oben leicht, ca. 2,5 m hoch. Angenehme Bewegung (die sich daheim fortsetzt ;-).
Um 12 Uhr tutet das Nebenhorn, ist so Sitte, danach folgt die Ansprache vom Kapitän. Der Lotse, der eigentlich in Brunsbüttel aufs Schiff kommen muss, um die Fahrt auf der Elbe zu verantworten, ist schon in Le Havre eingestiegen, weil es heute Nacht da viel schaukeln soll. Freut sich bestimmt, dass er mitfahren darf :-) . Das Meer hat 11° vor Holland.
Später kommt eine weitere Durchsage, dass die Show „Hotel Royal“ wegen Seegang auf morgen verschoben wird. Schade! Morgen sind wir nicht mehr da. Stattdessen spielen die Beatles. OK.
Man hätte noch länger in der Commodore Lounge erzählen können, mit Blick auf die Wellen, das schiefe Schiff, die Bohrtürmchen rechts oder links..., aber der Hunger meldete sich.
Am Buffet gab es Leute, denen es nicht schmeckte.... Wir haben erst mal was gegessen, denn wenn es schaukelt, braucht der Magen was zu tun. Dann etwas Ruhe, man will ja am Ball-Abend fit sein. Am Anfang hat es ganz schön geschaukelt im Bett, einmal gab es auch einen Knall und etwas Gischt war auf dem Bildschirm zu sehen, aber das war einmalig. Später, nach der Kurve am oberen Ende von Holland, wurde es merklich weniger, sie hatten genau das Gegenteil erwartet und angekündigt. Man sieht sogar ein Stück blauen Himmel.
Unser Blick vom Bett auf den Bildschirm ist genau in Fahrtrichtung. Passt doch.

Dann wieder durch Schiff gestreift. Die Teezeremonie lief im Queens Room. Sah nett aus, reizt uns aber nicht. Oben machen sie die Vorhänge zu und sichern mit Sicherheitsnadeln, damit man nicht guckt (oder spuckt?). Wir fotografierten trotzdem durch einen Schlitz.
Dann wird es Zeit für die Vorbereitungen für den schicken Abend. Das Corpus Delicti, sprich Abendkleid, ist dran. Die Smokingdichte ist sehr hoch, die englische Frau trägt lang, wenige Ausnahmen, es waren eher die Deutschen, die „normaler“ formal angezogen waren. Den Empfang des Kapitäns haben wir ausgelassen, es ist auch ohne Schlangestehen und Händeschütteln schön auf dem Schiff.
Das Essen war nicht sooo das Besondere, bei den Queens könnte man vielleicht mit mehr Aufwand rechnen, aber es hat wie immer gut geschmeckt. Wir waren mit dem Service völlig zufrieden, der Kellner war nett und freundlich, auch wenn er zweimal Axels Suppe vergessen hat und extra noch mal in die Küche laufen musste. Ist doch auch ok! Heute schienen die Bedienungen mehr Stress zu haben als die anderen Abende. Auf Petit Fours am Ende musste ich heute verzichten, nichts ging mehr. Der Nachtisch war schon gut genug.

Die Show: Beatles Celebration, gut gecovert, 45 Min. lang. Gleich danach haben wir uns im Queens Room ein gutes Plätzchen gesucht – wenn man schon so ein „besonderes“ Kleid hat, dann geht man nicht zum Quiz oder in die Disco, sondern zum Ball.
Musste aber ganz schön aufpassen, dass ich mir auf den Treppen nicht drauftrete und völlig un-formal auf die Nase falle...
 Engländer machen gerne Gesellschaftstänze. Dieses Mal haben sie zum ersten Mal die Gavotte (irgendwas aus dem Mittelalter) wieder eingeführt, so ein Rundtanz, wo man den Mann zwischen den beiden Damen immer eins weiter schickt.... Auch große Leute spielen gern, es war lustig. 171 Jahre Cunard Ball – ob ich mir das richtig behalten habe?
Es gab keinen Gästefragebogen! Den hätte ich gerne ausgefüllt.
Als Ausklang des Abends haben wir noch eine halbe Stunde gepackt und sind bei Distance to Hamburg 81,1 und an einer großen Kurve ins Bett. Konnte nicht schlafen; der Wein? Das Obst? Zu fit? Endlich weggedöst, kam im Flur der Gong mit der Durchsage: Code Alpha Alpha Alpha, Alpha please proceed to Nr. 4167. Aha. Was da wohl los ist? Egal, ist weit weg. Nach 2 Minuten noch mal und dann noch ein drittes Mal. Moment mal.... Das ist doch in der engsten Nachbarschaft von Peter! Da könnten sie eine gestörte Nachtruhe haben, falls da mehr ist als ein verbotener Raucher. Dann war ich weg bis 6 Uhr.

Sonntag, 8.1.12, Hamburg - heim
Im TV: rechts sind die Kräne zu sehen, wir sind fast da, aber er muss ja noch umdrehen, was wohl schön lange dauert. Man sieht allerdings auch Regentropfen auf der Kamera.
Da wir am 31.5.11 bei strahlendem Sonnenschein vormittags die Elbe nach Hamburg reingefahren sind, gibt es bei diesem Klima überhaupt keinen Grund, früh aufzustehen. Um 7 Uhr wieder geguckt, da laufen Männlein rum und die Regentropfen sind immer noch da.
Die Route auf dem Bildschirm zeigt an, dass wir ganz dicht an Cuxhaven vorbei sind. Die letzten Lichter, die wir gestern gesehen haben, waren ostfriesische Inseln.
Der Alpha-Ruf bedeutete medizinischer Notfall. Es hat nix gebrannt.
Wir sollen um 9 vom Schiff; konnten unsere Sachen bis dahin noch in der Kabine lassen (eigentlich bis 8:30 räumen, aber das nimmt man meist nicht so genau).
Gefrühstückt mit Blick auf graues Wetter, die Köhlbrandbrücke und Peter, dann noch Gepäck holen und ohne irgendein Warten raus. Überall steht Personal bereit.
Ende KF Nr. 12, und damit haben wir 90 Nächte auf Kreuzfahrtschiffen erreicht. Die Voyager macht dann die 100 voll.

Draußen steht ein Shuttle, der ist aber nur für Ausflügler. Wir sollen ein Taxi nehmen, das haben mehrere Hamburger empfohlen. Da dieses wegen Fischmarkt Umwege fahren muss, kommen wir an der Reeperbahn vorbei und haben fast eine Stadtrundfahrt und es kostet bis zum Hbf. 16,80 € laut Zähler.

9:00 Uhr, noch zwei Stunden Zeit. Der Bahnhof ist schön, viel Stahl und Gewölbe, ein richtiger Bahnhof halt.
Zuerst haben wir ein bisschen rumgesessen und uns von der anstrengenden Taxifahrt erholt...., dann brauchten wir etwas Auslauf. Im Bahnhof hin und her, dann irgendwo raus, um eine Runde um den Block zu drehen, da es nicht regnete. Es war sicherlich der falsche Ausgang, denn irgendwie war es vorsichtig ausgedrückt „weniger deutsch“; am Hansaplatz kamen wir mal vorbei, als Richtungsangabe für die Einheimischen. Der Mägges lieferte noch einen Kaffee und ein Klo, dann war es schon nach 11 und wir sind runter ans Gleis. Mann, wird das voll!

Zug fahren ist angenehm. Da wir das nicht so oft machen, gibt es viele interessante Beobachtungen.
Z.B. wie die Leute um ihre Plätze kämpfen müssen. Und entweder verzichten und Glück haben, dass auf dem falschen Platz niemand kommt. Oder einen einfordern, bis dann die richtige Inhaberin kommt und Mann feststellt, dass er im falschen Wagen ist... Wir hatten unsere Plätze und die waren gut.
Ach ja, die Kontrolle: Sehr freundlich. Sie ließ zwei Reihen vor uns durchgehen, dass ein älteres Paar mit einer Bahncard fuhr, die seit 1.3.11 abgelaufen war.
Osthessen hatte ziemlich großflächig Land-unter, da muss es in den letzten Tagen viel geschüttet haben.
Wir steigen am Flughafen aus, weil dort unser Auto wartet, Shuttlebus 15:40, Auto anwerfen 16:00, und sie reiten, nein: fahren in den Sonnenuntergang... wunderschöne Wolken in allen orange-Tönen auf dem Heimweg.

Der Erholungsfaktor auf diesem Schiff hängt für uns am Platz. Es bekommt ein uneingeschränktes empfehlenswert. Wer tanzen möchte, ist hier sowieso richtig, besser geht’s nicht!!!
Wenn wir jemand ansprechen mussten (Fragen an der Rezeption z.B.), bekamen wir freundlichste Auskünfte. Die Rundumpromenade ist für mich auf jeden Fall ein Plus, auch wenn die Zeit einfach zu knapp war.
Das Interieur ist british, gediegen, hochwertig, aber nicht ganz unser Stil; auf der Deutschland würde ich mich nicht so zuhause fühlen. Wir mögen eher die etwas moderneren Outfits bei RCI oder Celebrity. Von den Schiffen her ist MSC auch schön, da stören bloß die Massen.
Carnival, Costa und NCL fehlen noch in unserer Erfahrung.